Nur ganz kurz: N-Joy wieder segelbar

Liebe Mitseglerinnen und Mitsegler,

heute erreichte die Malizia und ihr Skipper Boris Herrmann und sein Team die Hafencity. Der Hamburger wählte seine Heimatstadt um den Neubau nach unvorstellbaren 35.000 Stunden für die Konzeption und 45.000 Arbeitsstunden in der Hafencity zu taufen. Der Name der Neuentwicklung ist nun kürzer, die Taufe, sie dauerte dafür etwas länger.

Um es kurz zu machen: Der neue Name ist „Malizia Seaexplorer„. Punkt. Da fehlt doch etwas? Richtig: „Malizia – Yacht Club de Monaco“ oder etwas aktueller „Malizia – Rennzicke von Kühne & Nagel“ oder … Sponsoren sind wichtig, ohne sie würde es diesen Sport so nicht geben und Namen müssen stimmen, aber jeder unter uns ist wohl froh, dass hier nun in der Kürze die Würze liegt, nicht im Namen des Sponsors, ob nun geschrieben, gesagt, gehört oder gelesen oder als Insert: „Malizia Seaexplorer“, sprachliches Balsam für uns in den nächsten drei Jahren. Schon allein dafür: Danke Boris!

Die Malizia vor Blohm und Voss mit Begleitflotte

Und doch dauerte die Taufe etwas länger: und das lag nicht an den Kindern, den Taufpaten, die an der Champagner-Flasche zogen. Es lag an der Vorrichtung selbst, die Flasche fiel nicht auf den Nagel im Brett, sondern daneben, sie blieb in einem Stück beim ersten Mal. Schon drei Mal zuvor hatte der Weltumsegler Julia Niharika-Sen ins Mikro geflüstert, dass Seeleute ja abergläubisch seien, ein Schluck für Neptun hier, einen für das Boot dort, usw. … Doch Boris wäre ja kein Einhandsegler, hätte er nicht auch im Hafen eine Lösung: flugs auf den Steven geklettert, Nagelbrett in Position getaped und ab die Taufe: Voilá kaputt das Ding und neuer Name begossen.

Und bringt das nun Unglück: Man weiß es nicht, aber die neue Konstruktion baut auf Sicherheit: Die neuen Foils verstärkt, extra Material in den Rumpf, extra Stringer in die Bodengruppe, extra Deckshaus auf dem Heck für ein zusätzlich aufrichtendes Moment bei Kenterung und dafür dann weniger Gewicht im Kiel, die Bugnase sehr weit nach oben, um ein Unterschneiden des Buges beim Foilen (und die damit verbundenen Kraftaufnahmen beim abrupten Aufstoppen in Rigg und Rumpf) zu minimieren, Wasserabstandsradar, um die Flughöhe beim Foilen zu messen – alles in allem ein solides Boot mit Reserven für den rauhen Southern Ocean und – um einen zweiten Fall Kevin Escoffier zu vermeiden (und Alex Thomson auf Hugo Boss hatte ja auch beide Hände voll mit den Laminatlagen).

Apropos rauhe See: Heading Hamburg, noch vor dem Ärmelkanal, hatte das Boot erstmals 30 kn Wind, was bedeutete, erstmalig Wasser auf dem Deck (Sehr eindrucksvoll Youtube: Min. 5.06): Das war tatsächlich die erste Möglichkeit die Dichtigkeit der Decksschale zu prüfen: Wegen der großen Hitze in Frankreich waren an den Stegen das Wasser abgestellt – auch für das Team Malizia.

Wer morgen, Mittwoch, Zeit hat, kann sie noch sehen im Museums-Hafen (Hafencity), das „Biest“ wie Herrmann sagt (Wer genau hinhört, der hört den Respekt: Sie müssen sich noch anfreunden, der gestandene Einhandsegler und seine seine Neu-Entwicklung). Am Sandtorhafen gibt es ein Kinderprogramm und Live-Musik:
https://www.yacht.de/events/malizia-taufe-das-programm-zum-mega-event-in-hamburg/

Wer keine Zeit hat, findet die Zusammenfassung des Tages hier:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Boris-Herrmanns-Malizia-Seaexplorer-in-Hamburg-getauft,malizia100.html

Donnerstag wird es dann dann schon wieder ernst: Zurück nach Frankreich und Vorbereitung auf die Route du Rum, St. Malo-Guadoloupe, 3540 Seemeilen, einhand, erster Stresstest für das Kampagnenziel Vendée: Viel Erfolg und viel Spaß, Boris und dem Team!

Spaß, richtig, da war noch was: die N-Joy. Ich habe den Mastrutscher aus dem Groß, der Sonntag gebrochen war, ersetzt. Und anschließend getested, einhand, versteht sich ja von selbst, an so einem Tag. Ach, hatte ich das schon erwähnt? Die N-Joy wird demnächst umgetauft in: „N-Joy, Explorer of the Alster„. Ok, vielleicht stimmen wir nochmal darüber ab. Also eine Stimme dafür gibt es schon.

Der neue Mastrutscher jedenfalls, er hat gehalten und ich hatte Spaß: Den wünsch ich euch auch, die N-Joy ist wieder buchbar. Nutzt die Zeit, denn Anfang Oktober ist nicht mehr weit.

N-Joy und Ahoi,

Karsten Klosse

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